Ausgabe 02/2018

Sind die Allgäuer die besseren Schwaben?
Bayern ist jenes Bundesland, das für Deutschlands Wohlstand und für die Kunst des „Leben-und-Lebenlassens“ steht. Der weiß-blaue Freistaat ist längst eine weltweit geläufige Trademark. Im Vergleich dazu ist Bayerisch-Schwaben, der südwestlichste der sieben bayerischen Regierungsbezirke, ein unbekanntes Wesen. Selbst innerhalb…
Wirtschaft
Schwabens öffentliche Frau: Sina Trinkwalder
Ein Gespräch mit der Unternehmensgründerin Sina Trinkwalder („Manomama“) ist ein dreiviertelstündiges Wortgewitter, angereichert mit verbalen Sturmböen und Hagelschauern, in dem alles abgearbeitet wird,…
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Feuilleton
Der große Unbekannte: Matthias Schriefl
Der Allgäuer Matthias Schriefl ist in der internationalen Musikszene ein Star. Von den Eltern als Freigeist erzogen. Bereits mit drei Jahren der Musik…
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Feuilleton
Das Geschenk
Der Vorgang, den es in seinem Wesen zu beschreiben gilt, war nahezu in allen Kulturen mal eine religiöse Zeremonie, mal eine politische Gunstbezeugung,…
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edition:schwaben
Ein guter Ort
Der jüdische Friedhof in Mönchsdeggingen ist eine Gedenkstätte, die schon lange niemand mehr besucht, den noch eine persönliche Erinnerung mit einem der dort…
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Gesamtinhalt der Ausgabe 02/2018

Titelgeschichte

Sind die Allgäuer die besseren Schwaben? Vier schwäbische Landkreise und ihre drei kreisfreien Städte sind dem restlichen Regierungsbezirk Schwaben in vielerlei Hinsicht voraus. Das größte Plus ist wohl, dass das Allgäu bundesweit ein Begriff ist, während das bayerische Schwaben nicht einmal das Zeug zum No-Name-Produkt hat.

Wirtschaft

„Es werde Licht!“ Wenn in Paris, Taschkent, München oder Luxemburg anspruchsvolle Architektur niveauvoll ins rechte Licht gesetzt werden soll, dann kommt immer öfter die Augsburger Firma Korona ins Spiel. „Lichtjünger“ Stephan Mayer realisiert seit über 15 Jahren innovative und ästhetische Lichtkonzepte der Extraklasse.

Schwabens öffentliche Frau: Die Augsburger Firmengründerin Sina Trinkwalder („manomama“) passt in kein Raster traditionellen Unternehmertums. Sie streitet für eine öko-soziale Marktwirtschaft, schreibt provokative Bücher („Fairarscht. Wie Wirtschaft und Handel die Kunden für dumm verkaufen“) und bringt in Talkshows von ARD und ZDF regelmäßig konservative Geister zur Verzweiflung.

Auf-, Ab- und Umsteiger. Im ersten Halbjahr 2017 hat sich das Personalkarussell an maßgeblichen Positionen in bayerisch-schwäbischen Unternehmen und Institutionen so schnell gedreht wie nie in den Jahren zuvor. edition:schwaben über fünf personelle Wechsel an besonderen Wirkungsstätten.

Feuilleton

„Wasser marsch!“ Augsburg hat seit dem frühen Mittelalter die Nutzung des Wassers zur Kunst erhoben und bewirbt sich 2018 mit seiner historischen Wasserwirtschaft um den Titel „UNESCO-Welterbe“. Sylvia Heudecker besuchte die Ausstellung „Wasser Kunst Augsburg“ im Augsburger Max-Museum.

Der große Unbekannte – unfassbar gut drauf: Mit elf war Matthias Schriefl Bundessieger bei „Jugend musiziert“. Mit 15 hatte der Allgäuer bereits seine erste eigene Bigband. Seine Konzertreisen führen den Komponisten, Bandleader und Instrumentalisten quer durch Europa, in die USA und nach Südostasien. In Schwaben ist der Ausnahmemusiker immer noch der große Unbekannte.

Das Geschenk. Bereits Mitte der 1990er Jahre wollte der gescheiterte Bauunternehmer Ignaz Walter seiner Geburtsstadt Augsburg eine innerstädtische Tiefgarage verpassen. Jetzt nimmt er einen neuen Anlauf und verbrämt seine Offerte als Geschenk.

Komm & schau!

„Wasser Kunst Augsburg“. Komm und schau, wie das Wasser rauscht, wie Brunnengötter sich zur Schau stellen, wie Flussgöttinnen locken, wie sich Neptun in Pose wirft. Scannen Sie mit Ihrem Handy oder Ihrem Tablet den QR-Code. Zur Ausstellung „Wasser Kunst Augsburg“ wandeln Sie im Foyer des Maximilianmuseums über virtuellem Nass. Fische tummeln sich im unter Ihren Füßen.

Kaleidoskop

Zahlen lügen nicht. In Schwaben ist die Liebe besonders fruchtbar. Bei der Geburtenziffer führt unter den bayerischen Städten Memmingen vor Kaufbeuren. – Bayerische Bühnen verlieren in fünf Jahren nahezu 300.000 Besucher. Auch Schwabens Theater kamen auf die schiefe Bahn. – 250 Unternehmen in Schwaben gingen 2017 pleite.

TafelSpitzen

Dem Geschmack auf der Spur. Stefan Fuß, Koch aus Leidenschaft, spürt in seiner Heimat Wittelsbacher Land nach Zutaten, Ingredienzen und Komponenten, die in Vergessenheit gerieten, zuletzt kaum geschätzt wurden, aber den Speisen eine besondere Raffinesse verleihen.

„Dry Aged“-Rinderfilet vom Grill: Nachdem dieses Jahr auch in Bayerisch-Schwaben der Sommer bereits im Mai begonnen hat, legt Stefan Fuß vom „Goldenen Stern“ in Friedberg für edition:schwaben ein Rinderfilet auf den Grill. Aber was für eines!

Report

Ein guter Ort: Felix Baptist hat den jüdischen Friedhof von Mönchsdeggingen im Landkreis Donau-Ries fotografiert, und Jürgen Schmid wendet sich in seinem Beitrag jüdischen Erinnerungsorten in Schwaben zu, wo das jüdische Leben ein für alle Mal verstummt ist.

Standards

Editorial: Noch steht die Schwaben-CSU in München passabel da. Auch unter dem neuen Ministerpräsidenten Markus Söder. Doch nach der Landtagswahl im Herbst dürfte es mit dem schwäbischen Höhenflug vorbei sein.

Restaurantführer: Wo man in Bayerisch-Schwaben gut und gerne isst.

Silver Lounge: Dierig feiert, ASSET eröffnet. AUDI präsentiert.

wunder:bar: Meine Elster, deine Elster oder mit Buchbinder Wanninger zur digitalen Steuererklärung.