Ausgabe 02/2018 · 02/2018

Sind die Allgäuer die besseren Schwaben?

Bayern ist jenes Bundesland, das für Deutschlands Wohlstand und für die Kunst des „Leben-und-Lebenlassens“ steht. Der weiß-blaue Freistaat ist längst eine weltweit geläufige Trademark. Im Vergleich dazu ist Bayerisch-Schwaben, der südwestlichste der sieben bayerischen Regierungsbezirke, ein unbekanntes Wesen. Selbst innerhalb Deutschlands ist Bayerisch-Schwaben ein No-name-Produkt. Das Allgäu hingegen, der südlichste Zipfel von Bayerisch-Schwaben, ist eine starke Marke. Heute zählt dieser „bayerisch-schwäbische Teilstaat“ mit seinen vier Landkreisen Lindau, Ober-, Ost- und Unterallgäu und den drei kreisfreien Städten Kempten, Memmingen und Kaufbeuren zu den attraktivsten und erfolgreichsten Wirtschaftsräumen im Süden der Republik. Da hat der Rest von Bayerisch-Schwaben erhebliche Mühe, mitzuhalten. Da drängt sich unwillkürlich die Frage auf: Sind die Allgäuer die besseren Schwaben? Theo Müller, Milchbaron aus dem Landkreis Augsburg mit Schweizer Wohnsitz, hat sehr frühzeitig erkannt, dass mit einer Ursprungsdeklaration „Bayerisch-Schwaben“ kein Staat zu machen ist, wenn man sich mit Produkten bundesweit einen Namen machen will. Der Name Allgäu erschien ihm da schon vielversprechender, um für seine Joghurts, Froops und Kefirs die Werbetrommel zu rühren. Also verlegte er 1989 kurzerhand die väterliche Molkerei verbal vom mittelschwäbischen Aretsried ins Allgäu.

aus Ausgabe 02/2018

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