Ausgabe 04/2018
Woran die Schwaben glaubenGesamtinhalt der Ausgabe 04/2018
Titelgeschichte
Woran die Schwaben glauben: Beiden christlichen Kirchen laufen in Deutschland die Gläubigen davon, allein in 2017 waren es über 600.000. Dieselbe Entwicklung durchlebt der Regierungsbezirk Schwaben. Das Bistum Augsburg verlor seit der Jahrtausendwende über 237.000 Kirchenmitglieder. Jeder Vierte der 1,8 Millionen Schwaben zwischen Lech und Iller hat mit Religion gar nichts mehr am Hut oder sucht sein Seelenheil in Sekten und in pseudoreligiösen Zirkeln.
Wirtschaft
Die Suche nach dem rechten Maß: Das Allgäu gehört seit gut einem Jahrhundert zu den beliebtesten und meistbesuchten Urlaubsregionen der Deutschen. Die beängstigend anschwellende Zahl von Tagestouristen ist inzwischen für Orte wie Oberstdorf und Füssen zur Bürde und für das alltägliche Leben der Einheimischen zum Ärgernis geworden.
Gerstensaft mit Kultstatus: Meckatzer hat es geschafft, wovon andere Brauereien nur träumen: Das Bier aus der Privatbrauerei der Familie Michael Weiß genießt über das Allgäu hinaus Kultstatus, weil es für Heimat, Lebensart und Lebensfreude steht.
Feuilleton
Die Letzten ihrer Art: Die Schwaben-SPD lebt seit Jahren vor, wie man einer Partei, die seit 1918 der Stolz des demokratischen Deutschlands gewesen ist, den Garaus macht. Eine kleine Riege von Selbstdarstellern und Sesselklebern hat es jetzt geschafft, die SPD in Schwaben zu einer vernachlässigbaren Größe zu degradieren.
Am Golde hängt doch alles: Der Weg auf die Bühne deutscher Opernhäuser verlangt von jungen Sängerinnen und Sängern einen eisernen Willen und Durchhaltevermögen. Jihyun Cecilia Lee und Natalya Boeva, die zwei jungen Sängerinnen am Staatstheater Augsburg, sprechen über Disziplin, Ambitionen, erste Erfolge und Glücksgefühle.
Die Strahlkraft Florentiner Barocks: Die amerikanische Haukohl Collection, die größte Privatsammlung florentinischer Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts, ist erstmals in Europa zu sehen. Gastgeber sind die Kunstsammlungen und Museen Augsburg.
Immer mittendrin: Das Junge Theater Augsburg feierte sein Zwanzigjähriges. Nicht ohne Grund bespielt es mit Erfolg eine Nische in der Kulturlandschaft Augsburgs. Es nimmt sich aller Themen an, die das Menschsein in seinem Programm hat. Mal die märchenhaften, mal die erschreckenden.
Report
Berge in der Stadt: Von der Faszination des Kletterns in der Halle. Augsburg hat seit einigen Monaten ein neues Kletter- und Landesleistungszentrum für Sportklettern und Bouldern. Gut für die sportliche Ertüchtigung von Jung und Alt im urbanen Raum, aber niemals ein Ersatz für das Bergsteigen in der freien Natur.
Kaleidoskop
Zahlen lügen nicht. Die Augsburger liegen 2016 bayernweit beim Haushaltseinkommen an letzter Stelle. – Heiratsfreudiges Schwaben: Mehr als 10.000 Paare gaben sich das Jawort. – Rund ein Viertel der Ausbildungsplätze in Schwaben bleibt auch 2018 unbesetzt. – Der Regierungsbezirk wächst in einer Größenordnung von Stadtbergen. – Weniger als 9.000 Asylbewerber bekommen in Schwaben staatliche Regelleistungen. – Bevölkerungszuwachs im Freistaat: Nur zwei schwäbische Landkreise und die Stadt Augsburg können mit Oberbayern mithalten.
TafelSpitzen
Das Lebkuchenhaus. Ein altes Rezept aus der Weihnachtsbackstube der Großeltern. Mit einem Bauplan für kleine und große Schleckermäuler.
Rohrbacher „Birne Helene“: Dieses Dessert lebt von der Qualität der verarbeiteten Birnen, der Fantasie und der Experimentierfreudigkeit von Stefan Fuß, dem Ausnahmekoch im Wittelsbacher Land.
Standards
Editorial: Die Zukunft der edition:schwaben und von der Kunst, mit der Zeit richtig umzugehen und den Wandel zu akzeptieren.
Restaurantführer: Wo man in Bayerisch-Schwaben gut und gerne isst.
Silver Lounge: Ein frischer Blick in den Himmel. Die Stadtsparkasse Augsburg hat ihrem Planetarium eine mit großem Aufwand verbundene, digitale Frischzellenkur verpasst.
wunder:bar: Das Literarische Terzett in Coelo kann der Bewerbung Augsburgs um den Titel „UNESCO-Weltkulturerbe“ gar nichts abgewinnen.