Mit „Vision Allgäu 2030“ fällt eine Vorentscheidung, ob sich Deutschlands beliebteste Ferienregion gegen mallorquinische Verhältnisse wehren will.
Ein Begriff hat dieses Jahr den weltweiten Tourismus geprägt, ein englisches Substantiv, weil sich im Deutschen kein Wort für diesen Alptraum finden lässt: Overtourism. Drei der stolzesten Städte des Mittelmeerraumes, Venedig, Barcelona und Dubrovnik, stehen kurz vor dem Kollaps oder haben – ohne es zu wissen – den ersten Infarkt bereits hinter sich, weil sie seit etwa 2010 vom Frühling bis in den Herbst von Touristenhorden überrannt werden. In Tirol, Österreichs Tourismusdestination Nummer 1, trafen sich Mitte November 200 Fremdenführer zu ihrer Jahrestagung. Ihr einziges Thema war der überhandnehmende Massentourismus, weil man „an manchen Plätzen vor lauter Köpfen nicht mehr die Denkmäler von Kaiserin Maria Theresia und Mozart“ sehen könne. Die Orte um den Gardasee drohten heuer unter dem Touristenansturm zu ersticken. In München wehrt sich eine Bürgerinitiative in der Ludwigsvorstadt gegen einen Fußgängerboulevard: „Wir wollen keine Rambla!“
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Ausgabe 04/2018 · Wirtschaft
Die Suche nach dem rechten Maß
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