„Wir sind Bergsportler. Wir sind Naturschützer. Wir sind viele.“ Mit diesem Dreisatz will der traditionsreiche, aber nicht zu allen Zeiten ehrwürdige Deutsche Alpenverein (DAV) in die Moderne aufbrechen. In 355 Sektionen, davon 25 in Bayerisch-Schwaben, findet das Vereinsleben der deutschen Bergsportler statt, die den großen europäischen Alpenbogen und seine Naturlandschaft als ihr bevorzugtes Wander-, Kletter- und Skiparadies betrachten. Der gesellschaftliche Wertewandel, die wirtschaftliche Prosperität und das Freizeitverhalten der modernen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft stellen den DAV 145 Jahre nach seiner Gründung vor eine völlig neue Herausforderung: Soll er sich rigoros vor die Interessen der Natur stellen, die sich seit gut fünf Jahrzehnten unter dem marktwirtschaftlichen Diktat der Erschließung immer mehr auf dem Rückzug befindet? Oder soll er die Wünsche nach einer immer exzessiveren touristischen und sportlichen Nutzung der Bergwelt tolerieren, weil die Natur als Allgemeingut betrachtet wird? edition:schwaben hat nachgefragt, was die Ehrenamtlichen in Augsburg und Oberstdorf umtreibt – und wie sie hierzulande das beschriebene Dilemma lösen wollen.
Dass es den Deutschen Alpenverein entlang des Alpenrandes von Lindau an den Gestaden des Bodensees (4032 Mitglieder) über das touristisch ambitionierte Oberstaufen (3023) bis nach Füssen am Lech (3361) gibt, ist sozusagen naturgegeben. Für viele überraschend dürfte hingegen sein, wie viele Menschen im flachen Nördlinger Rieskrater (1513) oder in den Donaustädten Neu-Ulm (6950), Günzburg (1736) und Donauwörth (2496) im DAV organisiert sind. Stellt man sich seine 92.000 schwäbischen Beitragszahler als geschlossene Gemeinschaft vor, so würden diese Menschen die mit Abstand zweitgrößte Stadt der Region bilden. Und wie in jedem Gemeinwesen sind sich alle diese Leute ineinem bestimmten Lebensgefühl einig, hegen aber in vielen Fragen kontroverse Ansichten. Die Rede ist vom Deutschen Alpenverein (DAV) in Bayerisch-Schwaben, einem kleinen Regierungsbezirk, der fast zehn Prozent aller deutschen Vereinsmitglieder stellt.Die größten Sektionen finden sich im hügeligen Land vor dem Alpenhauptkamm fast erwartungsgemäß in Kempten (14083) und Immenstadt (13141), sodann folgt schon auf dem Bronze-Rang die Bezirkshauptstadt Augsburg mit stattlichen 12000 Bergbegeisterten. Die drei kleinsten Pflänzchen wachsen momentan in Mering (980), Krumbach (936) und Gersthofen (618)heran. Was bewegt diese Freunde der Berge, die Bevorzugte von Kindesbeinen an vor ihrer Haustür in den Himmel wachsen sehen, während andere sie eher aus der Ferne erleben?



AUSGABENARCHIV
02/2006
03/2006
04/2006
01/2007
SA 01/07
02/2007
03/2007
SA 02/07
04/2007
01/2008
SA 01/08
02/2008
03/2008
SA 02/08
04/2008
01/2009
02/2009
03/2009
SA 01/09
04/2009
01/2010
SA 01/10
02/2010
03/2010
SA 02/10
04/2010
SA 01/11
02/2011
03/2011
SA 02/11
04/2011
01/2012
SA 01/12
02/2012
03/2012
SA 02/12
04/2012
01/2013
SA 01/13
02/2013
03/2013
04/2013
01/2014
SA 01/2014
02/2014
03/2014
04/2014
01/2015
SA 01/2015
02/2015
03/2015
04/2015
01/2016
SA 01/2016
02 / 2016
03 / 2016
04/2016
01/2017
SA 02/2017
02/2017
03 / 2017
04/2017
01/2018
SA 02/2018
02/2018
03/2018
04/2018
01/2019
02/2019
03/2019
01/2020
02/2020
03/2020
04/2022
01/2023
02/2023
Architektur
03/2023
04/2023
01/2024
02/2024
Architektur
03/2024
04/2024
01/2025
02/2025
Architektur
03/2025
04/2025