Der Philologe Konrad Duden hätte sich wohl nie gedacht, dass sein Standardwerk zur deutschen Sprache, kurz „Duden“ genannt, mit seiner Definition von einer eierlegenden Wollmilchsau zugleich auch die zutreffende, abstrakte Beschreibung liefern würde, was im bayerisch-schwäbischen Süden die Dienstleistungsgesellschaft Allgäu GmbH alles bewerkstelligen soll. Eine eierlegende Wollmilchsau ist launisch umschrieben ein Objekt oder eine Person, die alle an sie gestellten Ansprüche zur Zufriedenheit aller erfüllen soll. Die Allgäu GmbH ist genau ein solches Konstrukt, das es allen Beteiligten recht machen soll, was „eigentlich eine Kunst ist, die niemand kann“.
Die Allgäu GmbH soll kurzum allen Wünschen der Allgäuer Wirtschaft, des Allgäuer Fremdenverkehrs und der Allgäuer Regionalpolitik nach nationaler und internationaler Standort- und Markenpflege genügen und damit das Image der Region aufpolieren. Das Paradoxe und das deutschlandweit Einzigartige an dieser privaten Dienstleistungsfirma ist, dass diese „Gesellschaft für Standort und Tourismus“ ein Geschöpf der sieben kommunalen Gebietskörperschaften ist. Nämlich der vier Landkreise Ober-, Ost-, Unterallgäu, Lindau sowie der Kreisfreien Städte Kaufbeuren, Kempten und Memmin- gen. Und sie leistet zur ungeteilten Freude aller Beteiligten bisher „sehr gute Arbeit“ (Unterallgäu – Landrat Hans-Joachim Weirather). Sein Ostallgäuer Kollege Johann Fleschhut wünscht sich sogar, dass die Allgäu GmbH „künftig noch ambitioniertere Ziele“ als in den ersten drei Jahren ihres Bestehens verfolgt.
Die Genese des Unternehmens geht ursprünglich auf die Allgäu-Konferenzen zurück. Gut 45 Jahre hatten sich die Meinungsführer des Allgäus jedes Jahr getroffen, um Infrastrukturthemen und spezifische Anliegen der südlichen Landkreise Schwabens zu diskutieren. Es war eine lose Zusammenkunft. Ab und an kleideten die Teilnehmer ihre Ansinnen und ihre Ideen in Forderungen an Politik und Wirtschaft, sehr wohl wissend, dass sie letztlich ihr Schicksal selbst in den Hand nehmen müssen.
1995 fand es eine aufstrebende Garde junger Politiker – allen voran Gebhard Kaiser und Ulrich Netzer, die kurz darauf zu Schlüsselfiguren der Allgäuer Regio- nalentwicklung werden sollten – an der Zeit, die Kräfte des Allgäus noch stärker zu bündeln und in eine Allgäu Initiative GbR einzubringen. „Der Spitz- name ‚Allgäu Connection‘ ist ein Zeichen dafür, dass dieses Bündnis funktioniert“, wertete auf der 46. Allgäu-Konferenz damals Gebhard Kaiser diesen ersten Anlauf zur Kooperation, um Bürgermeister, Landräte und Wirtschaftsvertreter institutionell an einen Tisch zu bringen.



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