Es ist eine politische Tragödie in mehreren Aufzügen, die sich in Schwaben seit zehn Jahren vollzieht. Nur schaut keiner mehr hin. Seit der Sozialdemokrat Paul Wengert 2008 nach nur einer Amtszeit die Oberbürgermeisterwahl in Augsburg aus Eigensinn und Selbstüberschätzung verloren hat, geht es mit der schwäbischen SPD nur mehr bergab. Die hiesigen Mandatsträger der SPD leben seit einer ganzen Weile vor, wie man einer Partei, auf die das demokratische Deutschland hundert Jahre lang stolz sein konnte, den Garaus macht. Für einen Nachruf mag es noch zu früh sein, doch für eine Krankensalbung ist Eile geboten. Vielleicht hilft´s ja im letzten Moment!
Die fünf Namen sollte man sich merken: Harald Güller, Simone Strohmayr, Paul Wengert, Herbert Woerlein und Linus Förster*. Sie stehen exemplarisch für den Niedergang der SPD in der Region. Sie haben es gemeinsam hinbekommen, die schwäbische SPD so herunterzuwirtschaften, dass die Partei bei der Landtagswahl im Oktober hinter die CSU, die Grünen, die Freien Wähler und die AfD auf Platz 5 zurückgefallen ist. Die Konsequenz: Aus Schwaben schreiten künftig nur mehr ein Genosse und eine Genossin „Seit´ an Seit´“ ins Maximilianeum. Sie tun es ihren Parteifreunden Ulrike Bahr (Bundestagswahlkreis 252–Augsburg-Stadt) und Karl-Heinz Brunner (Bundestagswahlkreis 255–Neu-Ulm) gleich, die ebenfalls nur zu zweit die Interessen der schwäbischen Sozialdemokraten im Bundestag vertreten.

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Ausgabe 04/2018 · Feuilleton
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