Ein Landestheater ist ein Wandertheater ist ein Schauspielhaus. Damit unterscheidet sich ein Landestheater wesentlich von seinen „großen“ Schwestern, etwa den städtischen oder staatlichen Bühnen. Während die großen Theater ihre Ensembles fast ausschließlich im eigenen Haus auftreten, singen und tanzen lassen, also mit ihren Darbietungen keinen Schritt vor die eigene Tür gehen und sich das werte Publikum Abend für Abend zu ihnen bemühen muss, agieren die Landestheater dienstfertig. Sie sind jene nimmermüden Kulturbotschafter, die neben dem Betrieb ihres Stammhauses die Theaterkunst in die Regionen tragen, die sich schon lange keine eigene Bühne mehr leisten können, wo Theater mit aktuellen, gegenwartsbezogenen Inszenierungen nur mehr sporadisch vorbeikommt.
„Deutschlands größte Wanderbühne“ ist das Schleswig- Holsteinische Landestheater und Sinfonieorchester. Mit einer Stammbesetzung von fünf Schauspielern gehört dagegen das fränkische Landestheater Dinkelsbühl zu den kleinen Häusern. Es ist eines von fünf Landestheatern, die in Bayern das weite Land bespielen. Im oberschwäbischen Memmingen liegt die Heimat des Landestheaters Schwaben. Sein traditionsreicher Theatersaal, vor wenigen Jahren erweitert um einen Neubau, bildet eine wichtige Koordinate im Zentrum der Kleinstadt. Das Schauspielhaus mit mehreren Bühnen und Werkstätten macht die Kulturszene Memmingens besonders reizvoll. Und von hier aus gehen die Produktionen ins Land: hinein nach Schwaben, etwa nach Bad Grönenbach, Marktoberdorf, Dillingen und hinaus über die Bezirksgrenzen nach Ottobrunn, Sigmaringen, Biberach. Das Landestheater Schwaben spielt geografisch in und „Out of Allgäu“, wie sinnigerweise jener Titel des „Muhsicals“ andeutet, das dieses Jahr einen Tag vor dem Heiligen Abend im Großen Haus 2 in Memmingen seine Uraufführung hat.
Schauspielmusiker und Regisseur Michael Barfuß erarbeitet mit dem neu zusammengesetzten Ensemble des Landestheaters Schwaben „einen Liederabend über die Freuden des Ankommens und die Sehnsucht des Weggehens, über wohlige Heimatgefühle und das aufregende Fremde, über Stadt, Land, Fluss und die Wunder der Provinz. Neu entdeckte Sounds, lokales Liedgut und Gassenhauer inbegriffen.“ Für die Dramaturgie des Stücks sorgt die neue Intendantin Kathrin Mädler.



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