In Schwaben kann gar nicht genug gebaut werden. Allein in der Stadt Augsburg und den beiden Landkreisen Aichach-Friedberg/Augsburg werden im Jahr 2030 rund 12.000 bis 15.000 Wohnungen fehlen.
Selbst die IHK Schwaben, die eher einen zurückhaltenden Stil pflegt, weil sie nicht fiskalische Begehrlichkeiten heraufbeschwören will, kommt ins Schwärmen, wenn sie das aktuelle Befinden des schwäbischen Baugewerbes beschreiben soll. Das Ergebnis ihrer Konjunkturumfrage im Herbst 2016 verführte sie zu einer optimistischen Wortwahl, die kaum zu überbieten ist. Wenn es nach den Formulierungen der IHK – „euphorische Stimmung dank Auftragshoch“ und „weitere Steigerungen scheinen für die Zukunft kaum noch möglich“ – geht, muss sich die Branche regelrecht in einem Freudentaumel wiegen. Und trotzdem wäre für die Bauwirtschaft und für Dutzende mit ihr verbundene Unternehmen noch beträchtlich Luft nach oben, wenn man die aktuelle Charakterisierung des Immobilienmarktes innerhalb des erweiterten Wirtschaftsraums Augsburg heranzieht: Die Region steuert nämlich auf eine riesige Baulücke zu. In zwölf, dreizehn Jahren fehlt in und um Augsburg Wohnraum, den eine Stadt mit 28.000 Einwohnern benötigt. Das entspricht in etwa der Größenordnung der Herzogstadt Friedberg.
Die Bulwiengesa AG, eines der großen unabhängigen Analyseunternehmen der europäischen Immobilienbranche, kommt nach einer eingehenden Marktuntersuchung zu dem Ergebnis, dass die Region Augsburg inklusive der beiden Landkreise Aichach-Friedberg/Augsburg auch im internationalen Kontext „ein besonders attraktiver Immobilienmarkt“ ist. Wenn aber das Tempo der Bautätigkeit der letzten Jahre in und um Augsburg nur beibehalten und nicht deutlich gesteigert wird, werden nach Einschätzung der Bulwiengesa bis 2030 „jährlich ungefähr 800 Wohnungen fehlen“.
Da die Bulwiengesa ihre jüngste Positionsbeschreibung des gesamten schwäbischen Immobilienmarkts noch vor der Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung, in Augsburg bis 2028 eine medizinische Fakultät und eine Universitätsklinik zu errichten, abgeschlossen hat, wird die Lage am Wohnungsmarkt in der schwäbischen Zentralregion in zwölf Jahren noch viel prekärer ausfallen, als die letzte Analyse der Immobilienfachleute ergab. Dann werden nicht nur die von der Marktforschungsfirma prognostizierten 12.000 Wohnungen fehlen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sich in der Region Augsburg eine riesige Baulücke von 15.000 Wohnungen auftun.



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