Der Krankenhausfinanzierungsnotstand, der hierzulande
vorherrscht – auch in Schwaben –, hat viele Väter, betont Dr.
Bernhard Hoch, designierter Geschäftsführer der Gesellschaft
der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen (GKinD). „Ein
Haupttreiber ist sicherlich, dass wir im internationalen Vergleich
viel zu viele Betten haben. Ein weiterer das gültige Vergütungssystem,
das auf die Menge setzt“, kritisiert er. Masse statt Klasse
also plus ein riesiger Verwaltungsaufwand. Damit nicht genug:
„Es mangelt in Deutschland an der Patientensteuerung“, so Dr.
Hoch. Er verweist auf Umfrageergebnisse: Von 1.100 in Krankenhäusern
behandelten Schlaganfallpatienten landeten nur 475 in
Kliniken mit Stroke Unit, also einer Abteilung, die auf deren
schnelle und qualitativ hochwertige Behandlung spezialisiert ist.
50 Prozent aller Krebspatienten wurden außerhalb von Krebszentren
behandelt. „Gleichzeitig kommen Patienten, die seit vier
Wochen Rückenschmerzen haben, am Samstagnachmittag in die
Notaufnahme des Krankenhauses, weil sie gerade Zeit dafür haben“,
so Hoch.
DAS KREUZ MIT DEN FALLPAUSCHALEN
Dr. Bernhard Hoch, Jahrgang 1962, kennt das Gesundheitssystem
aus verschiedenen Blickwinkeln. Er kam aus Marburg nach
Augsburg, wo er von 2005 bis 2019 Medizinischer Direktor der
KJF war, der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg
e.V. Hier trug er die Verantwortung für die Akutkliniken und
Medizinischen Versorgungszentren sowie die Rehabilitationskliniken.
Auch in anderen Kliniken – zuletzt in Lörrach – hatte er
die medizinische Geschäftsführung inne. Zudem arbeitete er in
verschiedenen Gremien der Schlaf- und Rehabilitationsmedizin
auf Bundesebene sowie als Prüfer der bayerischen Landesärztekammer.
Beim GKinD e.V. engagiert er sich für die bestmögliche
Versorgung kranker Kinder und Jugendlicher.



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