Ausgabe 01/2019 · Titelthema

O’ zapft is!

Noch sprudelt das kostbare Nass reichlich aus Schwabens Brunnen. Doch der Klimawandel mit seinen heißen Sommern, die Gefahr fallender Grundwasserspiegel entlang von Donau, Lech, Wertach & Co., das in vielen Gemeinden und Städten überalterte Leitungsnetz sowie die hohen Einträge von Nitrat und Pflanzenschutzmitteln durch die Landwirtschaft setzen der Qualität des Wassers immer stärker zu. Auch in Schwaben. Die Mehrzahl der kommunalen Wasserwerke und der regionalen Wasserzweckverbände sowie die Betreiber von Flusskraftwerken wie LEW und Allgäuer Überlandwerke steuern gegen und setzten alles daran, dass im Regierungsbezirk die hohe Qualität des heimischen Grund- und Trinkwassers weiterhin gewährleistet werden kann.
Der Bund, der Freistaat Bayern und ein paar schwarze Schafe unter den Gebietskörperschaften scheinen es aber mit der Wasserqualität und der sicheren Trinkwasserversorgung nur bedingt ernst zu nehmen, sonst dürften Störfälle wie zuletzt in Bobingen, Ustersbach oder Dinkelscherben erst gar nicht vorkommen und der Bundesrepublik nicht wegen gravierender Verletzungen der über 20 Jahre alten EU-Wasserrichtlinie („Zu viel Nitrat im Wasser“) Strafzahlungen in sechsstelliger Höhe drohen. Die Regierung von Schwaben kommt in ihrer „Wasserversorgungsbilanz 2025“ zu dem Ergebnis: „Die Versorgung der Bevölkerung mit einwandfreiem Trinkwasser ist weiterhin gesichert… Dennoch existieren in zahlreichen Versorgungsgebieten, und hier vor allem im Allgäu, strukturelle Defizite, die zu einer mehr oder minder eingeschränkten Versorgungssicherheit führen… Bereits heute vorhandene Engpässe bei der Abdeckung des Tagesspitzenbedarfs werden sich durch den Klimawandel eher verschärfen.“

aus Ausgabe 01/2019

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