Am 12. Januar 2019 hat sich zum 500. Mal der Todestag von Kaiser Maximilian I. gejährt. Die Kunstsammlungen der Stadt Augsburg ehren den Habsburger mit der Sonderausstellung „Maximilian I. – Kaiser – Ritter – Bürger zu Augsburg“. Die Innsbrucker Universitäts-Professorin Dr. Sabine Weiss schildert in ihrem jüngsten Buch* den römisch-deutschen Kaiser als „eine faszinierende Persönlichkeit: stets voller Ideen und Pläne, mit ritterlichen Idealen, ein arbeitsamer Herrscher, schriftstellerisch tätig, ein Liebhaber der Musik, der Frauen und der Natur, mutig bis zur Waghalsigkeit, aber auch kriegslüstern, ehr- und ruhmsüchtig.“ Zu Augsburg hatte „der letzte Ritter“ eine ganz besondere Beziehung, wie die Historikerin Sabine Weiss in ihrem Beitrag für edition:schwaben herausarbeitet.
Von Geburt an war Maximilian in Augsburg präsent. Denn seine Mutter, Kaiserin Eleonore von Portugal, benachrichtigte den Stadtrat bereits an seinem Tauftag (25. März 1459) über die Geburt ihres Erstgebornen Sones, so genannt, weil ihr erster Sohn zuvor verstorben war. Die Stadt feierte die Geburt des Thronerben mit einer Prozession und Freudenfeuern. Der Erzherzog selbst betrat Augsburg erstmals im Jahr 1473. Sein Vater, Kaiser Friedrich III., hatte einen Reichstag ausgeschrieben, um mit den Reichsständen Maßnahmen gegen die immer bedrohlicher werdende Türkengefahr zu beschließen. Der vierzehnjährige Maximilian durfte ihn begleiten, um sich an öffentliche Auftritte zu gewöhnen und den Reichsständen vorgestellt zu werden. Er war für sein Alter groß gewachsen und kräftig, mit seinem blondgelockten Haar hübsch anzusehen und von freundlicher Wesensart; er zog alle Blicke auf sich.
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Ausgabe 01/2019 · Feuilleton
Kaiser Maximilian in der freien Reichsstadt
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