Ausgabe SA 02/2017 · Neues Bauen im alpinen Raum

Out of Bozen

Wie Architektur zur abstrakten Skulptur in der Landschaft werden kann, lässt sich an den „Mirror Houses“ im Bozener Talkessel ablesen. Das Gebäude „Out of Bozen“ ist gleichsam eine moderne Plastik, modelliert für zwei luxuriöse Ferienwohnungen. Gelegen mitten im Grünen, umgeben von Wiesen und Apfelbäumen. Nach Osten hin schaut das „Zwillingshaus“ zu Schlern und Rosengarten. Wer vom Westen auf das Objekt schaut, sieht, wie sich in der Glasfassade der Himmel über dem Vintschgau, die Wiesen und Obstgärten spiegeln. Geplant hat diesen Bau der Südtiroler Architekt Peter Pichler (35), ein Schüler und späterer Mitarbeiter der irakischen Ausnahmearchitektin Zaha Hadid („Die Königin der Kurven“). Inzwischen ist Pichler längst selbstständig und hat sein Büro in der norditalienischen Metropole Mailand. Der Bauherr wünschte sich für seine Ferienwohnungen eine exklusive Architektur, die die atemberaubende Umgebung voll zur Geltung bringen sollte. Ein hohes Maß an Privatsphäre für die Nutzer der Ferienwohnungen hatte dabei oberste Priorität. Deshalb wurde der Baukörper nach Osten ausgerichtet, mit eigenem Garten und eigenem Zugang für die Gäste. Jede Einheit verfügt über eine Wohnküche sowie ein Schlafzimmer mit Bad. Große Dachfenster sorgen für genügend Tageslicht und ausreichende Belüftung. Das Bauvolumen wurde in zwei Einheiten aufgeteilt, leicht versetzt in Höhe und Länge, mit dem Ziel, die gesamte Struktur aufzulockern und jede Einheit zu artikulieren. Die beiden Volumina schweben auf einem Sockel und heben sich leicht vom Gelände ab. Eine große Glasfassade öffnet die beiden Wohneinheiten Richtung Osten, die an den Seitenflächen durch geschwungene Linien in einer schwarzen Aluminiumfassade münden.

aus Ausgabe SA 02/2017

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