Die jüngste Studie der Trendforscher Bettina Harms-Goldt und Michael Neitzel vom Wohnungsforschungsinstitut „Inwis“ bestätigt eine seit der Jahrtausendwende zu beobachtende Entwicklung: Nicht mehr ein Haus im Grünen ist der Wunsch junger Familien, sondern eine großzügige Wohnung mittendrin im urbanen Umfeld. Vor allem die Innenstädte – vor zwei Jahrzehnten oft Anlass für die Stadtflucht – gewinnen wieder zunehmend an Attraktivität. Der Designer Armin Fischer hat – keine zehn Gehminuten vom Augsburger Rathausplatz entfernt – einen Bungalow aus den 1970er-Jahren aufgestockt und zu einem fashionablen Domizil ausgebaut.
Der Bungalow steht allerdings nicht isoliert in einem Park, sondern gehört zu einem durchdacht angeordneten Ensemble von terrassenartig verschränkten Flachbauten. Der Reiz und die Attraktivität des Baukörpers erschließen sich dem Besucher erst, wenn er von einer der Wohnebenen einen Blick nach außen wirft. Nach drei Himmelsrichtungen sieht er nichts als Grün. Farne, Funkien, Sträucher, Laub- und Nadelbäume bilden einen „Urban Jungle“ um das geradlinige Raumgefüge, das von seiner Architektur und seinem Grundriss dem Baustil der 1970er entspricht, als die Deutschen das moderne, großzügige, lichte Wohnen entdeckten.
Armin Fischer, der kreative Kopf des stylischen Einrichtungshauses „Freiraum“ und des Innenarchitektur-Teams „dreimeta“, scheint die Qualität des inzwischen über 40 Jahre alten Gebäudes sofort erkannt zu haben, als er erstmals sein Interesse an dem Objekt bekundete. Im Bestand hatte der Bungalow zwei Etagen, wobei ursprünglich wohl ein drittes Geschoss angedacht war. Fischer nutzte die Chance zur Aufstockung, als er 2013 das Haus mit behutsamen Eingriffen sanierte und zugleich gestalterisch aufwertete. Jetzt sitzt auf den zwei ursprünglichen Geschossen ein 60 Quadratmeter großer Quader in Holzbauweise mit umlaufender Dachterrasse. Dort befinden sich jetzt zusätzlich ein Wohn-, ein Gäste- und ein kleineres Arbeitszimmer.