Was in der Bundeshauptstadt auch noch in den nächsten zwölf Monaten für Schlagzeilen sorgen wird, sorgt im bayerisch-schwäbischen Kötz für wenig Amüsement. Berlins neuer Großflughafen „Willy Brandt“ will und will nicht abheben, weil – neben vielen anderen Unzulänglichkeiten – vor allem der Brandschutz nicht gewährleistet ist.
Die AL-KO Kober AG, die mit ihrer Tochterfirma AL-KO-Therm künftig „für ein prima Klima und saubere Luft“ im neuen Airport sorgen soll, trägt zwar für die zwölfmonatige Verschiebung der Eröffnung des Berliner Prestigeobjekts auf März 2013 keine Verantwortung, aber die endgültige Abrechnung dieses Großprojekts wird sich für alle beteiligten Firmen dramatisch verzögern. Und damit mischt sich nachträglich ein Tropfen Wermut in die Freude, die die Vergabe des millionenschweren Auftrags vor drei Jahren bei AL-KO ausgelöst hat.
Mit anderen Vorzeigeprojekten hatte AL-KO zuletzt mehr Fortune. Das Unternehmen erntete mit ihrer Luft- und Klimatechnik auf der „Neumayer III“, der deutschen Polarforschungsstation des Alfred-Wegener-Instituts in der Antarktis (2009), oder am „SAP Campus“ (2007) in Walldorf höchste Meriten. Nur: Die meisten Schwaben wissen gar nicht, was in den „Tausendsassas aus Kötz“ so alles steckt. Die Kobers haben wie viele erfolgreiche Unternehmer in Bayerisch-Schwaben lange Zeit ihr Licht unter den Scheffel gestellt.
Die dritte Generation der Unternehmerfamilie meinte vor gut drei Jahren, mit der Demut in der Selbstdarstellung sei es nun genug des Guten. Es sei höchst an der Zeit, dynamischer am Markt aufzutreten. Wer heute am Unternehmenssitz in Großkötz vorfährt, kann noch nicht erkennen, dass dort AL-KO drin ist, weil auch nicht AL-KO draufsteht. Ende Juni hat die Kober-Gruppe aber einen ersten Akzent gesetzt, wie sie künftig ihre Corporate Identity versteht: Es soll ein kraftvoller, schnörkelloser Markenauftritt in allen Facetten sein. Von der Architektur bis zur Werbung.
Für das neue Kundencenter für Fahrzeugtechnik, Garten und Hobby in Kleinkötz hatte man sich den sicherlich anspruchsvollsten Industriearchitekten der Region geholt, den Augsburger Wolfgang Ott. Er durfte und sollte einen Gebäudekomplex planen, wie man es von einem angehenden Konzern erwartet, bei dem immer und überall der Kunde im Mittel- punkt stehen soll: modern, luftig, einladend, großzügig. Harald Kober, Sprecher des Vorstands der AL-KO AG, hat den markanten, hellen Baukörper an der Bahnhofstraße am 22. Juni mit einem „Tag der offenen Tür“ offiziell eröffnet. Und dort steht sogar unübersehbar in Rot AL-KO drauf.
Zu diesem Anlass merkte Marketing-und Vertriebs- vorstand Stefan Kober selbstkritisch an, dass „in den letzten 25 Jahren die Qualität der Produkte mit dem Markenauftritt und dem äußeren Erscheinungsbild der Firma“ nicht mehr zusammengepasst hätte. AL-KO brauche, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können, eine Dachmarkenstrategie; so bieder wie in der Vergangenheit wolle man das Unternehmen und seine Produkte nicht mehr vermarkten, war der Kern der Botschaft von Stefan Kober.



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