Ausgabe 01/2013 · Wirtschaft

Klaus-Peter Dietmayer: Das Energiebündel

Die Wege des Herrn sind unergründlich. Als für Klaus-Peter Dietmayer nach dem Abitur die Wahl des Studienfachs anstand, machte er sich Sorgen über den sauren Regen, dann über das Waldsterben und schließlich über die „Grenzen des Wachstums“, die der „Club of Rome“ in einem Manifest 1972 als Warnung vor der Endlichkeit der globalen Ressourcen thematisiert hatte. Als noch dazu die Auswirkungen der ersten und zweiten Ölkrise die Zukunft Deutschlands als Wirtschaftsstandort in düsteren Farben malte, war es in den Augen des jungen Augsburgers höchst an der Zeit, Sozialpädagogik zu studieren und mitzuhelfen, die Welt zu retten. Aber weil Dietmayer in „Mathe saumäßig gut“ war, schwenkte er im letzten Augenblick auf das Studium der Versorgungstechnik für Heizung, Klima, Sanitär an der FH München um. Vom einem zusätzlichen Studienfach „Elektrische Energie“ ließ er die Finger, ohne zu ahnen, dass er später als Chef einer regionalen Erdgasgesellschaft sogar einmal Bio-Strom verkaufen sollte.

Dass sich der verkappte Sozialpädagoge am Ende doch dem weiten Feld der energetischen Versorgung verschrieben hatte, sollte sich gut 20 Jahre später für das Unternehmen erdgas schwaben als Glücksfall erweisen. Denn Klaus-Peter Dietmayer ist seit 2003 Geschäftsführer des bayerisch-schwäbischen Energieversorgers und nach wie vor treiben ihn wie in jungen Jahren die Forderungen des „Club of Rome“ um. Wie etwa das Postulat, Unternehmen müssten ihre Geschäftspolitik nachhaltig an den ökonomischen, ökologischen und sozialen Wertmaßstäben einer aufgeklärten, liberalen Wissensgesellschaft ausrichten. Am liebsten würde er deshalb nur noch „grüne Energie“ verkaufen. An diesem hehren Anspruch und wie ein solches Produktversprechen über kurz oder lang eingelöst werden kann, muss sich auch ein Traditionsunternehmen wie erdgas schwaben messen lassen. So meint es zumindest Dietmayer. Flexibilität, unkonventionelles Denken, Lust an Herausforderungen und Freude am Job – diese Einstellung erwartet der alerte 54-Jährige auch von seiner Mannschaft, um seine unternehmerischen Ziele konsequent verwirklichen zu können.

aus Ausgabe 01/2013

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