„In manchen Regionen geht halt was – und in anderen geht nichts.“ Wer mit den Dokumentationen des BR-Filmemachers Dieter Wieland vertraut ist, hat dessen unverwechselbare Stimme im Ohr, mit der Einsichten verkündet wurden, die oft weh taten. Wer sehenden Auges – und Sehen lehren war Wielands erklärtes Ziel – durch die Lande reist, wird die Unterschiede schnell erkennen: Mittelschwaben ist eine weitgehend denkmalfreie Zone, manchenorts das architektonische Grauen. In Franken und im Oberallgäu begegnet man hier und da noch größeren Beständen an historischer Substanz. Und das oberbayerische Voralpenland, wenn man rausfährt aus München Richtung Berge – auch dort scheinen sie ein Gen zu besitzen, das gute Architektur zulässt, sowohl in bestens gepflegtem Altbestand als auch im Neubau. Man kann der Frage: „Wie bauen, damit Schönheit entsteht?“ nachgehen mit Dieter Wielands Motto. „Dorthin gehen, wo es brennt“ (edition:schwaben, Architektur 2010). Wer aus einer Gegend stammt, die schon weitgehend abgebrannt ist, kann aber auch dort nach Rat fragen, wo Schönheit blüht, am besten in einer benachbarten Region. Erkenntnis lässt sich nur im Vergleich generieren.
Nur wer Schönes von Unschönem scheiden kann und Gründe benennen für sein Urteil, nur der wird Schönes
bewahren und Schönes schaffen können, das vor allem lehrte Wielands Topographie. Brechen wir also auf aus Mittelschwaben – in den Bregenzerwald, wo seit den 1990er Jahren ein Architektur-Dorado entstand, das weit überregionale Ausstrahlung besitzt, ein Erfolgsmodell, das einige Lehren bereit hält.
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Ausgabe Architektur ·
Architekturlandschaft Bregenzerwald: Ein Modell
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