Ausgabe SA 01/2014 · Andreas Petermann Architekt

Wachgeküsst und neu geboren

Die Geschichte des Hauses könnte einem Märchen der Brüder Grimm entlehnt sein. „Es war einmal“ – lang ist’s her – ein ansehnliches Wohnhaus, erbaut Anfang der 1930er-Jahre im Augsburger Stadtteil Göggingen, wo sich von jeher gut situierte Augsburger Familien ihre Villen errichten ließen. Das Grundstück, auf dem das ansehnliche Einfamilienhaus stand, zählt noch heute zu den Topwohnlagen in der Fuggerstadt. Man hat einen Blick über den Gögginger Kurpark bis ins Wertachtal. In den 80er-Jahren meinten die vormaligen Besitzer, die in die Jahre gekommene Immobilie unbedingt modernisieren zu müssen und verschlimmbesserten dadurch die ursprünglich gediegene Architektur bis zur Unansehnlichkeit. Der heutige Eigentümer, Geschäftsführer eines Augsburger Industrieunternehmens, erkannte die Substanz des Anwesens mit seinem alten Baumbestand, erwarb die Immobilie und „küsste“ die Villa gemeinsam mit dem Augsburger Architekten Andreas Petermann wach.

Als Architekt Petermann und der Bauherr das Grundstück näher unter die Lupe nahmen, war der Garten bis in die letzte Ecke verwildert und die Schokoladenseite des Objekts regelrecht von Sonne und Licht abgeschottet. Das Potenzial der Immobilie, die genau an der Kante des Wertachtals zur Augsburger Hochterrasse liegt und sich über einen Hang mit zehn Metern Höhenunterschied erstreckt, war nur mehr für Baukundige auszumachen. Zuerst musste das Gelände bis auf die alten Laubbäume durchforstet, der Altbau von allen angestückelten Anbauten wie Garage, Erker, Vordächer und Gauben befreit werden.

aus Ausgabe SA 01/2014

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