Die Stadt Gersthofen hat zwei Jahrzehnte lang wie kaum eine andere schwäbische Stadt Unternehmen mit offenen Armen empfangen. Damit ist jetzt offenbar Schluss. In der Ballonstadt herrscht seit Sommer 2011 ein politischer Kleinkrieg, der jede Firma abschrecken muss, künftig in Augsburgs Nachbarschaft zu investieren. Gersthofen ist für Unternehmer unberechenbar geworden. Vordergründig geht es bei dem Streit um ein neues Einkaufszentrum und um die Neugestaltung des Stadtkerns. Aber in Wahrheit tragen ein paar Lokalpolitiker ein lächerliches politisches Kräftemessen aus.
Dass sie dabei den guten Ruf Gersthofens als wirtschaftsfreundliche Stadt verspielen, ist der CSU, der SPD und den „Freien Wählern“ völlig gleichgültig. Die Opfer sind die Bürger von Gersthofen, die gute Stube der Stadt, die Stadtkasse, ein Unternehmer aus Dasing und das City-Center Gersthofen. So nebenbei stoßen sie noch andere renommierte Unternehmen wie EDEKA vor den Kopf. Die ersten Auswirkungen des Konflikts werden die Gersthofener spätestens in zehn Monaten zu spüren bekommen.
Wer sich in diesen Tagen nach Gersthofen begibt, dann mitten im Zentrum auf eine riesige Baulücke stößt und sich näher erkundigt, mit welcher Attraktion der von vielen Firmen gelobte Investitionsstandort dieses Mal aufwarten werde, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. In Gersthofen herrscht nämlich Stillstand. Dort, auf der Grundstücksbrache, wo im letzten Sommer noch die Rede davon war, dass ein neues Einkaufsforum die Innenstadt aufwerten und beleben werde, dreht sich kein Baukran, packt kein Handwerker an. Lokalpolitiker haben inzwischen alle Architektenpläne für das neue Einkaufszentrum, die sie nach drei intensiven Workshops (2009–2010) im September letzten Jahres noch einhellig und freudig begrüßt hatten, verworfen. Das geplante Einkaufszentrum – schon mal vorab, in Anlehnung an römische Marktplätze, „Forum“ getauft – schaffte es sogar, zu einem Themenwagen beim diesjährigen Gersthofener Faschingsumzug zu werden…



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