Schwabens IHK-Spitze ging nach dem fulminanten Sieg der Hamburger Kammer-Rebellen in Klausur. Das hanseatische Wahlergebnis ist nämlich – Schreck, lass nach! – allen arrivierten Kammerfunktionären von Flensburg bis Passau gehörig in die Glieder gefahren. In Schwaben scheint jedenfalls die große Mehrheit der Unternehmerschaft nicht gewillt, ausgerechnet in ihrem Jubiläumsjahr 2018 das Feld polternden Populisten zu überlassen. Deshalb ist auch die Wiederwahl von Andreas Kopton zum Präsidenten der IHK Schwaben eine reine Formsache. Obendrein ist man in der Kammer und der Politik heilfroh, dass sich der in politischen Fragen sensible Kopton ein drittes Mal zu Verfügung stellt. Sehr wohl zur Diskussion steht allerdings, wie die IHK Schwaben der Zukunft aussehen, wie sie arbeiten und funktionieren soll. Andreas Kopton und Wolfgang Oberressl trafen sich in Harburg zu einer Tour d’Horizon über die aktuelle Befindlichkeit der heimischen Wirtschaftskammer, nachdem erstmals in Deutschland die Gegner der Pflichtbeiträge die Macht in einer IHK übernommen haben.
Als vor gut vier Monaten das Ergebnis der Handelskammerwahl in der Hansestadt Hamburg feststand, schrillten auch im Headquarter der IHK Schwaben die Alarmglocken. In Deutschlands nördlichster Wirtschaftsmetropole hatte eine umtriebige Protestbewegung, die mit dem Slogan „Die Kammer sind WIR“ und dem Versprechen, die Zwangsbeiträge für die IHK-Mitgliedsfirmen abzuschaffen, angetreten war, nahezu alle arrivierten Unternehmer aus der IHK verjagt. Die Rebellen hatten das System „IHK“ an seiner sensibelsten und schwächsten Stelle attackiert, der amtlich verordneten und tributpflichtigen Mitgliedschaft. Mit dieser Masche konnten sie auf Anhieb 55 der 58 Sitze in der IHK-Vollversammlung erobern. Der Hamburger Durchmarsch war für die restlichen 78 IHKs in Deutschland ein Menetekel, weil das Programm der Wahlsieger, die bisherige Struktur und Aufgabenstellung der Wirtschaftskammern – auch als öffentlich-rechtliche Körperschaft – zur Gänze in Frage stellt.
Das aufsehenerregende Hamburger Ergebnis hat die „Augsburger Allgemeine“, das Leib- und Magenblatt der heimischen Wirtschaft, ebenso verschlafen wie die schnelle Reaktion der heimischen IHK auf das politische Desaster bei der vormals hochgeachteten „Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg“.



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