5.000 bis 10.000 Kilometer spult Reinhold Braun auf seinem Fahrrad herunter. Jährlich. Also im besten Fall fünfmal Augsburg-Paris, hin und zurück. Sogar das Highlight eines jeden Tourenbikers, eine mehrtätige Alpenüberquerung, meistert der Geschäftsführer des Fahrzeugeinrichters Sortimo mit Bravour. Der leidenschaftliche Radsportler stürmt nicht nur hoch zu Rad über Gipfel und Pässe. Er verfolgt auch mit seinem Kollegen Klaus Emler ehrgeizige unternehmerische Ziele für Sortimo. Und dabei wird 2017 erstmals in der Firmengeschichte Reinhold Brauns bevorzugtes Sportgerät, das Fahrrad, einen wesentlichen Part übernehmen. Getreu dem Leitmotiv der Firma: „Intelligente Mobilität.“ Das Zusmarshausener Unternehmen Sortimo bringt nämlich dieses Frühjahr ein neues Produkt auf den Markt: das erste technisch ausgereifte, dreirädrige Fahrrad mit Elektromotor für den innerstädtischen Waren- und Lieferverkehr.
Reinhold Braun über „das neue Baby“ von Sortimo: „Wir gehen im Mai in Serie!“ Zum richtigen Zeitpunkt, denn bereits morgen wird dem innerstädtischen Verkehr, wie wir ihn seit Jahrzehnten kennen, nicht nur wegen der hohen Feinstoffwerte die Puste ausgehen. Die Stadt München fördert deshalb seit kurzem den Ankauf von gewerblich genutzten Cargo-E-Bikes mit bis zu 1.500 Euro. Ein deutlich sichtbares Zeichen einer deutschen Großstadt, die im Stau zu ersticken droht. Die bayerische Metropole leidet nämlich von allen deutschen Städten am stärksten unter dem Stop-and-go-Verkehr. Durchschnittlich stehen die Münchner Autofahrer jährlich 49 Stunden im Stau. Fahrräder haben hingegen in verkehrsberuhigten Zonen und in der Regel auch auf Fußwegen freie Fahrt. Parken von Fahrrädern ist auf Gehsteigen nach der Straßenverkehrsordnung ohnehin erlaubt. Das gilt auch für Pedelecs für den Warentransport. Das Kerngeschäft von Sortimo war bisher die Entwicklung und die Produktion von Fahrzeugeinrichtungen für Handwerker, Kundendienst- und Servicefirmen. Begonnen hatte 1973 alles mit einem Metallkoffer zum sicheren Transport von Kleinteilen und Werkzeugen. Sehr schnell ist daraus ein umfangreiches Baukastensystem entstanden, wo jedes Magazin, jede Box zur anderen passt und diese in noch so unterschiedlichen Konfigurationen sicher in den Transport- und Kundendienstfahrzeugen verstaut werden können. Jetzt verlässt Sortimo erstmals vertrautes Gelände und erweitert sein Corebusiness um einen Bereich, der in einer ökologisch sensibilisierten Gesellschaft ein höchst spannendes Unterfangen zu werden verspricht: die Produktion eines Lastenfahrrads mit Elektroantrieb.



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