Von den Freuden des Polo Sports im Allgäu
Bevor alles begann, verliebte sich Bastian Hauke in „Tronquito“. Das „Baumstämmchen“ mit der anziehenden weißrosa Blesse auf der Stirn entschied sich auf seine Art für den Ettringer Unternehmer und dessen Frau Petra. Auf einem Gestüt in Argentinien, von unvorstellbarem Ausmaß für europäische Verhältnisse mit 750 Pferden im Stall, trottete Tronquito schnurstracks auf die Allgäuer Besucher zu. Der Gutmütige mit dem eingebauten „Tempomat“ und der Freude am Ballsport hat heute zur Verwirrung des Besuchers seine Box mit „Tobianna“ getauscht, einer 13-jährigen Stute. „Die Gescheckte“ ist eine alte Häsin des Polo-Sports, mit ganz viel Feuer im Hintern, die lange mit einem Profi gespielt hat und nun im Allgäu ihr Spezialmüsli verzehrt. Ihr 8jähriger Boxennachbar aber ist der Urvater der Salgener Polo-Pferde, erworben aus dem Besitz von Martin Garrahan, dem legendären Moderator der Palermo Open. In Polo-Kreisen spricht man von diesem Turnier, das hierzulande kein Mensch kennt, mit der gleichen Selbstverständlichkeit, wie der Tennisfreund von Roland Garros schwärmt oder der Radsportfreak von Paris-Roubaix. In weiten Kreisen Argentiniens und in den Köpfen weniger Menschen in Bayern haben Namen wie Garrahan einen ähnlich magischen Klang wie für unsere Sportfans die Buchstabenfolge Beckenbauer. Garrahans Tronqui, wie Hauke liebevoll sagt, hatte eine bemerkenswerte Karriere als eines der besten Polo-Pferde Uruguays hinter sich, dem zweiten pferdesport-verrückten Land Südamerikas, bevor er in ein Polo-Entwicklungsland auswanderte.
Raumausstatter Hauke verkauft Träume vom Wohnen und träumte vom Polo. Fasziniert von der Atmosphäre der großen Turniere im Land der Gauchos, wollte er ein Experiment wagen: bodenständiges Polo im Allgäu, nicht versnobt, ohne Schickimicki und Champagner. Kontakt zu den Pferden, Spaß und Teamplaying – auf diesen Säulen entstand 2014 der Campidona Polo-Club in Salgen. Doch wie sollen Quereinsteiger, Anfänger, junge Leute, die meist noch nie auf einem Pferd gesessen sind, Polo spielen können? Eine Verrücktheit, der Realität eingehaucht werden musste. Der Kondor war die Lösung, das Symboltier der Anden mit der gigantischen Flügelspannweite, ein Experte schnell gefunden: Hauke und seine Mitstreiter besuchten Carlos „Carlito“ Velasquez auf Gut Ising im Chiemgau, seine „Polo-Schule El Condor“ stellte das Know-how zur Verfügung, zuerst als Schnupperkurs. Beim Summernightcup 2015, dem vorläufigen Höhepunkt der jungen Clubgeschichte, ist Carlito der Spieler mit dem höchsten Handicap, der verehrte Maestro, der Polo ins Land vor den hohen Bergen brachte und dafür sorgte, dass aus einer spontanen Verliebtheit eine feste Beziehung werden konnte.



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