Ein Satz irritiert, den SWA-Manager Alfred Müllner anfangs so en passant zum Besten gibt: Den Stadtwerken Augsburg habe gar nichts Besseres passieren können, als der Bürgerentscheid, der vor gut zwei Jahren das Nein der Augsburger zu einer Fusion des städtischen Betriebs mit erdgas schwaben festgeschrieben habe.
Zur Erinnerung geht’s zurück in das Jahr 2015: Nicht nur in der Privatwirtschaft, auch bei Betrieben der öffentlichen Hand kommt es zu Interventionen, die sich auf die langfristige strategische Entwicklung, aber auch auf die unmittelbare Geschäftspolitik eines Unternehmens massiv auswirken. Der 12. Juli 2015 bescherte der Stadt Augsburg eine solche Zäsur, als sich die Augsburger in einem Bürgerentscheid gegen die von der Politik und dem Management der Augsburger Stadtwerke (SWA) gewünschte Fusion ihres Kommunalunternehmens mit erdgas schwaben unter Beteiligung der Thüga AG ausgesprochen haben. Das vom Stadtrat initiierte Ratsbegehren, das um die Zustimmung zum Zusammenschluss von SWA und dem schwäbischen Energieversorger bat, wurde von fast zwei Dritteln der abgegebenen Voten abgeschmettert. Hingegen stimmten 72,2 Prozent der Bürger dem Antrag der Bürgerinitiative zu, die Fusion abzulehnen. „Diese Situation war einzigartig und eine besondere Herausforderung“, bringt Alfred Müllner (56), der ein Jahr später neuer Geschäftsführer der Bereiche „Energie und Wasser“ der SWA-Holding werden sollte, in Erinnerung. Seine Geschäftsführungskollege Walter Casazza (54), der die Verkehrsparte verantwortet, war zweieinhalb Jahre vorher aus Karlsruhe zu den Augsburger Stadtwerken gestoßen.
Im Regelfall herrscht „mehr oder weniger ruhiges Fahrwasser“ (Müllner), wenn bei Stadtwerken ein neuer Geschäftsführer berufen wird. In Augsburg habe es 2015 jedoch einen gravierenden Einschnitt gegeben, weil sich das Management, die Verwaltung und auch die Mehrheit im Augsburger Stadtrat für die Fusion ausgesprochen hatten, verweist Müllner im Rückblick nochmals auf diese außergewöhnliche Situation. Müllner, damals noch einer der Bewerber um die Position des zweiten Holding-Geschäftsführers, hat vor allem die Frage umgetrieben: „Wie gehen die in Augsburg damit um, wie stark glauben sie an das Potenzial und die Zukunftsperspektiven des Unternehmens, nachdem es keine Alternative zur Stand-alone-Lösung mehr gab.“



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