Ausgabe 04/2024 ·

Der Aufstieg des Superhirns

Die Künstliche Intelligenz bietet viele Chancen und findet daher Eingang in immer mehr Geschäftsbereiche. Unternehmen aus Bayerisch-Schwaben setzen die KI bereits gewinnbringend ein. Alles gut also? Ja, solange man die Risiken und Nebenwirkungen im Blick hat.

 

Überall spielt sie mit. Wo wir auch hinkommen, sie ist schon da. Sie ist der Igel, wir sind die Hasen. Die Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in der Produktion, im Schreiben von Texten und in Datenanalysen. Und vor allem: Die KI beherrscht die Debatten, die sich um die Zukunft des Lebens und Arbeitens drehen. Es gibt hoffnungsvolle Stimmen und solche, die vor der rasant fortschreitenden Entwicklung warnen. Intelligenz kommt vom Lateinischen „intellegere“, was „innewerden, verstehen, erkennen und dazwischen wählen“ bedeutet. Um Sachverhalte intelligent zu bearbeiten, müssen wir sie verstehen. Das menschliche Gehirn wurde dafür mit einer sehr großen Rechenleistung und einer gigantischen Speicherkapazität ausgestattet. Die Arbeit dieses Wunderwerks der Natur wird nun teilweise von Computern übernommen. Das IT-Unternehmen IBM erklärt die Funktionsweise der Künstlichen Intelligenz so : Nach dem Prinzip der neuronalen Netzwerke im Gehirn trifft die KI aus einer vorhandenen Datenmenge und aufgrund von mehreren Variablen, die unterschiedlich gewichtet sind, eine Entscheidung. Zur Veranschaulichung soll das IBM-Beispiel dienen: Wer im Meer surfen gehen will, stellt sich vorher in der Regel mehrere Fragen:

1. Sind die Wellen gut?
2. Sind schon sehr viele Menschen im Wasser oder ist noch viel Platz?
3. Gab es kürzlich einen Hai-Angriff an diesem Meeresabschnitt?

Anhand der Antworten auf die drei Fragen legt die KI fest, ob es ein guter Tag zum Surfen ist. Was in diesem Beispiel noch übersichtlich und verständlich ist, wird durch das Hintereinanderschalten von neuronalen Netzen schnell komplex. Hier übertrifft dann die KI das menschliche Gehirn, weil sie riesige Datenmengen überblicken, auswerten, sich die getroffenen Entscheidungen merken und daraus lernen kann. Was ist nun der Zusatznutzen des Computer-Superhirns? Beispiel Produktion: Digitalisierung und Automatisierung haben dort nicht erst gestern Einzug gehalten (wobei an dieser Stelle bereits angemerkt sei, dass auch die Anfänge von KI-Chat-Tools wie dem heute allseits bekannten ChatGPT schon Jahrzehnte zurückliegen, siehe Infokasten). Ein Roboter, der etwa eine Bohrung ausführt, tut dies anhand eines einfachen „Wenn-Dann-Algorithmus“: Wenn die Metallplatte angeliefert wird, dann bohre ein Loch hinein. In untereinander vernetzten Produktionsabläufen kommen einfache Algorithmen jedoch an Grenzen. Bringt beispielsweise ein selbstfahrender Roboter die erforderlichen Metallplatten an die Bearbeitungsstation, braucht er Informationen darüber, ob er weiterliefern oder den Ablauf unterbrechen soll – wenn etwadie Station gerade stillsteht. Durch KI können Roboter miteinander in den Austausch gehen und standardisierte Abläufe verändern. Sie tun das aufgrund von Erfahrung. Denn wie wir Menschen lernt die KI dazu – und das in großer Geschwindigkeit.

aus Ausgabe 04/2024

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