Sanfte blaugrüne Hügel, unauffällige Dörfer, Gehöfte, hier und dort blühende Gärten, Obstbäume, Bachläufe, Pferde auf ihren Weiden, gelegentlich Schumpen. Die Alpen sind nah, zeigen sich bei gutem Wetter von den Kuppen aus in der Ferne. Der Landstrich ist so dünn besiedelt, dass sogar einzelne Windräder auftauchen. Die ruhige Gegend liegt abseits der geschäftigen Hauptwege des Ostallgäus; Touristen verirren sich ausnahmsweise hierher, wenn sie Kleinode barocker Kirchenarchitektur suchen. Die Einheimischen sind zurückhaltend. Sie haben sich meist mit den Zugezogenen arrangiert, mit Städtern, die das entschleunigte Landleben suchen, mit Künstlern, die hier in großzügiger Entfernung zu ihren Nachbarn leben und arbeiten.
Mitten in der bäuerlichen Provinz steht am Rand eines Dorfs, an einem alten Mühlenbach, ein modernes Atelierhaus. Weggeduckt hinter Bäumen und Sträuchern bleibt es von der kleinen Straße her nahezu unsichtbar. Wer in den ersten Stock des Gebäudes vorgelassen wird, den führt der Hausherr in eine andere Welt: Hier oben findet ein Kunstgipfel der besonderen Art statt. Gastgeber des Gipfeltreffens ist der Allgäuer Bildhauer und Objektkünstler Stephan Huber.
Den weitläufigen Raum erfüllt klares, kühles Licht. Alles scheint ausgeleuchtet, alles scheint weiß. Die Akustik des Saals ist die einer antiken Bühne, jedes Geräusch und jedes noch so leise Wort tönen voll und weich. Von draußen dringt kein Laut herein. Wie in einer griechischen Säulenhalle wird der Blick des Besuchers von den Objekten, die den Raum füllen, nach oben gezogen: Auf hohen weißen Sockeln thronen strahlend weiße Bergmassive. Das Tageslicht, das durch die großen Atelierdachfenster dringt, macht die Architektur des Raums vergessen und es entsteht der Eindruck, als befände man sich weit über der Baumgrenze in dünner Luft, dem Himmel nah.



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