Ausgabe 03/2024 ·

Eine klare Sache

Das Wasseraufbereitungsunternehmen Grünbeck zählt zu den innovativsten Firmen Deutschlands. Vom schwäbischen Höchstädt aus gelang es Gründer Josef Grünbeck vor 75 Jahren mit viel Erfindergeist und einer gehörigen Portion visionärer Weitsicht, ein Unternehmen aufzubauen, das heute weltweit erfolgreich ist.

Auf die Idee muss man erst einmal kommen: Ein rund 10 Zentimeter großes, firmeneigenes Patent als optisches Vorbild für die Neugestaltung einer sich über vier Geschosse erstreckenden Außenfassade auszuwählen. Und so präsentiert sich der Grünbeck-Boxer-Filter, dessen Aufgabe ansonsten das Filtern von Fremdpartikeln ist, nun im XXL-Design als eine von weitem sichtbare Landmarke am südlichen Bereich des weitläufigen Höchstädter Firmenareals. Die dabei im prägnanten, firmeneigenen Grünton gestaltete Fassade scheint sich kelchähnlich nach oben auszudehnen. In Verbindung mit der vollständig verglasten Erdgeschossfassadenfront wirkt es, als ob der grüne Baukörper, der auch der Zugang zum firmeneigenen Wissenszentrum ist, schweben würde. Fließende Formen, seien sie durch das flüssige Element an Scheiben im Innenraum entlanglaufend oder als expressive Inneneinbauten, suggerieren dem Besucher direkt, worum sich bei Grünbeck alles dreht: um H2O. Oder, um es mit dem
firmeneigenen Slogan zu benennen: „Wir verstehen Wasser“. So will Grünbeck die Verantwortung für das Lebensmittel Wasser, hohe Leistungsfähigkeit, Qualität, Innovation, Offenheit und Transparenz für Kunden und Besucher auf Anhieb spürbar machen. Aber der Reihe nach.

VERTRIEBENER PIONIER
Wasser ist ein kostbares Gut. Das erkannte Josef Grünbeck bereits Ende der 1940er Jahre. Der 1. September 1949 ist für ihn ein Tag des Neubeginns. Mit 40 Mark Startkapital macht sich der erst 23-jährige, vertriebene Sudetendeutsche mit einer Handelsvertretung für technische Geräte zur Wasseraufbereitung selbstständig.
Technisches Wissen eignet er sich nach und nach an und wird aufgrund seiner Weitsichtigkeit zu einem Pionier der Branche. Die Zeiten des Wirtschaftswunders sind auch in Höchstädt spürbar, das Unternehmen expandiert und siedelt sich an der heutigen Adresse an; damals noch ein weitreichendes Feld- und Wiesenareal mit Expansionspotenzial. Mit dem Umzug geht auch eine neue inhaltliche Ausrichtung der Firma einher, das Ehepaar Grünbeck steigt fortan in die eigene Produktion von Wasseraufbereitungsanlagen ein. Der Zeitpunkt ist perfekt, die Technik der Wasseraufbereitung im Umbruch. Bisher wurden Enthärtungsanlagen gegen Kalk vor allem in Industrie und Gewerbe eingesetzt. Mit dem Wirtschaftsaufschwung steigt die Nachfrage nach solchen Systemen für den Privatgebrauch. Als 1959 die Trinkwasserverordnung erlassen wird, beginnt der emsige Wettlauf unter den Herstellern. Es ist das kleine Unternehmen aus Höchstädt, das noch vor anderen Wettbewerbern ein geprüftes Dosiergerät auf den Markt bringt. Dieses garantiert, dass das Wasser aus dem Hahn der Verordnung auf dem Papier entspricht.

aus Ausgabe 03/2024

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