Sie sind inzwischen rar wie weiße Trüffel. Aber es gibt sie noch, die Familienbetriebe, die auch in dritter Generation noch am Kerngeschäft des Firmengründers festhalten und es geschafft haben, ihr Unternehmen durch Fleiß, Geschick und Fortune zur Nummer eins in Europa zu machen. Ein solcher Solitär unter den inhabergeführten schwäbischen Firmen ist die Gartencenter-Kette Dehner. In sieben Jahrzehnten hat die Familie Weber das Unternehmen nachhaltig auf Erfolg getrimmt. Heute ist Dehner ein Konzern mit rund 5.200 Mitarbeitern, 125 Niederlassungen und einem Nettoumsatz von 691,4 Millionen Euro (2016). Was die mentale, aber auch die wirtschaftliche Verfassung der Unternehmensgruppe betrifft, könnte der Werbeslogan, mit dem das Unternehmen landauf und landab zu seinem 70-jährigen Bestehen um alte und neue Kunden wirbt, nicht treffender gewählt worden sein: „Gärtner werden nicht älter, sondern besser.“ Dieser Glaubenssatz scheint auch für die Unternehmerfamilie Weber zu gelten.
Das Fundament haben Georg Weber und seine Frau Albertine, geborene Dehner, 1947, zwei Jahre nach Kriegsende, mit der Gründung einer Samenhandlung in Rain am Lech gelegt. Ihnen folgte ihr Sohn Albert Weber nach, der die Firma mit einem einzigartigen unternehmerischen Parforceritt – an allen Wettbewerbern vorbei – zum Inbegriff für gehobene Pflanzen- und Gartenkultur in Deutschland gemacht hat. Seither blühen die Gärten von Kiel bis Traunstein, von Dresden bis Düsseldorf mit Dehner auf. Der deutsche Filialatlas weist zwar noch ein paar weiße, unbeackerte Flecken im Nordosten der Bundesrepublik auf, dafür hat sich das Unternehmen im Sauseschritt in Österreich an elf Standorten festgesetzt. Dehners rot-weißroter Garten reicht inzwischen vom Neusiedler bis zum Bodensee.
Der Enkel des Firmengründers und heutige Unternehmenschef, wie der Großvater ein Georg Weber (38), setzt gerade zum nächsten Wachstumssprung an. Er will das Filialnetz in Deutschland noch enger knüpfen und vor allem den Onlinehandel für alles, was Garten und Gärtner das Jahr über brauchen, massiv ausbauen. Sein Ziel: Dehner soll alles, wonach der grüne Daumen gerne greift und das dem Blumen- und Gartenfreund das Herz höher schlagen lässt, über alle denk- und verfügbaren Distributionswege – institutionelle und digitale nach dem Cross-Channel-Konzept miteinander verknüpft – verkaufen.



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