Im Allgäu tut sich was! Auf den ersten Blick. Ein zweiter, ein akribischer lässt jedoch Zweifel aufkommen, ob sich seit 2000 mit der Architektur und Raumplanung in Schwabens fraglos schönster und landschaftlich sensibelster Region alles zum Guten, wenn nicht gar zum Besseren gewendet hat. Der öffentliche Druck auf die Hauptakteure des Baugeschehens in Schwabens schönster und landschaftlich sensibelster Region nimmt zu.
Zuerst zur Habenseite und den Benefits der gegenwärtigen Allgäuer Architekturszene und warum ausgerechnet die Jahrtausendwende als Wendemarke und Bezugspunkt für das aktuelle Baugeschehen im Allgäu herangezogen wird. Damals fanden sich Architekten, Ingenieure und Handwerker, aber auch „nur“ Architekturinteressierte aus den unterschiedlichen Berufen zusammen, weil sie spürten, dass es mit der Entwicklung der Baukultur im Dreieck Oberstdorf – Memmingen – Landsberg nicht zum Besten stand und damals in allen Bereichen der Architektur ein Umdenken als dringend notwendig, ja unerlässlich empfunden wurde.
Das Ergebnis dieser Standortbestimmung war ein Jahr später die Gründung des gemeinnützigen Vereins „Architekturforum Allgäu“, das „Raum für Information, Austausch und Auseinandersetzung über qualitätsvolles Bauen“ bieten soll. Vorrangiges Ziel war und ist es nach wie vor, „eine breite Öffentlichkeit für einen kritischen Umgang mit dem Niveau der gebauten Umwelt zu gewinnen.“ Der Verein schrieb sich auf seine Fahne: „Baukultur ist gestaltete Umwelt, die jeden angeht.“ 17 Jahre später, auf rund 130 Mitglieder angewachsen und mit einem „nebenamtlichen“ Geschäftsführer ausgestattet, ist das „Architekturforum Allgäu“ nach wie vor so rege und so agil, wie es andere regional strukturierte, architekturaffine Interessengruppen in Bayern nicht einmal ansatzweise schaffen. Es ist heute als Informationsplattform nicht mehr wegzudenken, auch wenn es ihm hie und da an Aufmüpfigkeit und Renitenz fehlt.



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