Nach dem BASF-Lone-Star-Deal kann der Augsburger PCI-Chef Marc Christian Köppe jetzt mit einer Zwei-Marken-Strategie weitere Ziele im europäischen Markt anvisieren. Neue industrielle Heimat der Augsburger Bauchemiefirma PCI GmbH ist nach 14 Jahren Zugehörigkeit zum Ludwigshafener DAX-Schwergewicht BASF SE seit 1. Oktober die neu formierte, weltweit agierende MBCC Group mit Headquarter in Mannheim.
Als der Augsburger Ingenieur Karl Strehle und der Frankfurter Kaufmann Hans W. Schulz 1950 am Lech eine Produktionsstätte zur Herstellung und zum Vertrieb von synthetischen Kunststoffen für die Bauwirtschaft gründeten, konnten sie nicht ahnen, dass ihre Firma einmal so begehrt sein würde, dass sogar US-amerikanische Investoren sie in einen internationalen Konzern eingliedern würden. Siebzig Jahre nach ihrer Gründung ist die ehemalige Poly-Chemie-Ingenieurgesellschaft mbH und heutige PCI GmbH nach mehreren industriellen Zwischenstationen Teil einer globalen unternehmerischen Vision, die den Namen MBCC Group trägt und die sich ausschließlich auf die Herstellung und den Vertrieb von Produkten der Bau-Chemie konzentriert. Der Firmenname MBCC ist eine Buchstabenkombination aus Initialen der US-Corporate Unit „Master Builders Solution“ und der früheren BASF Division „Construction Chemicals“.
Der strategische Kopf hinter diesem weltweit aufgestellten Bauchemie-Multi ist John Grayken, ein amerikanischer Entrepreneur und der Gründer der Investmentgesellschaft Lone Star mit Sitz in Dallas. Die Private-Equity-Truppe aus Texas ist wirklich ein Star in der Welt des großen Geldes. So erklärte BASF-Vorstandsmitglied Saori Dubourg nach dem Verkauf der BASF-Sparte inklusive PCI an die Amerikaner lapidar: „Lone Star ist ein professioneller Partner.“ 2,6 Milliarden Euro Umsatz, Produktionsstätten und Vertriebsbüros in mehr als 60 Ländern gingen von der BASF an Lone Star. Mit einem saloppen „Wir wünschen dem Bauchemie-Team viel Erfolg für die Zukunft“ (Dubourg) war für die knapp 1.000 Mitarbeiter der PCI das Kapitel BASF nach 14 Jahren Vergangenheit.
Die Bauchemie ist seit der Gründung von PCI von einem regional überschaubaren Versorger längst zu einem Big Business geworden, dessen Rad sich weltweit immer schneller dreht. Alte Player wie die BASF haben das Spielfeld verlassen, neue wie die MBCC Group sind hinzugestoßen. Allied Market Research, eines der internationalen Marktforschungsunternehmen, erwartet für den Sektor Bauchemie bis 2026 weltweit einen Umsatz von rund 42,5 Milliarden Euro, was im Vergleich zum Ergebnis 2019 eher einem bescheidenen Plus von 5,6 Prozent entspräche. Die Branche erwartet deshalb, dass auf sie in den kommenden zehn bis 15 Jahren eine weitere, noch stärkere Konsolidierungswelle als zuletzt zurollt.



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