Ausgabe 03/2019 · Politik

Eine Frau meint es ernst

Acht Anmerkungen von Wolfgang Oberressl, wie es Augsburg, den Parteien und ihren politischen Repräsentanten im Vorwahlherbst ergeht. Felix Baptist fotografierte die neue Vorturnerin der Augsburger CSU beim Lockerungsprogramm „Grill die Weber“.
Bei der Wahl des Augsburger Stadtrats im kommenden Jahr sind die Plätze 1 und 2 bereits an die CSU sowie Bündnis 90/Die Grünen vergeben. Die SPD hat sich längst selbst aus dem Rennen genommen. Und noch ein Ergebnis steht fest: Ab 1. Mai 2020 wird Augsburg als erste bayerische Großstadt ganz gewiss von einer Frau regiert werden. Man darf gespannt sein, ob die CSU-Kandidatin Eva Weber den ersten Matchball gegen Martina Wild von Bündnis 90/Die Grünen verwandeln kann oder in die Verlängerung muss.
Es gehen keine fünf Monate mehr ins Land, bis die Augsburger entscheiden, wer künftig die Geschicke ihrer Stadt bestimmen und wer ab Mai 2020 ihr neues Stadtoberhaupt sein soll. Im Vergleich zur Zitterpartie im Jahr 2008 kann die Augsburger CSU dieses Mal zuversichtlich sein, dass sie ihre Führungsrolle im Stadtrat behaupten kann. Also ist, was den Stadtrat betrifft, nur noch zu klären: Wie wird sich nach zwölf Jahren Kurt Gribl (55) die Regierungskoalition im Augsburger Rathaus zusammensetzen und ist eine vor sich hin taumelnde SPD überhaupt noch ein brauchbarer Partner?
Lokale Augsburger Urnengänge waren schon um vieles spannungsreicher als die Wahlen im März 2020. Man erinnere sich nur an die Oberbürgermeisterwahlen 2002 und 2008, als neue Gesichter, Paul Wengert für die SPD und der parteilose Gribl für die CSU, um Amt und Würden sowie einen Richtungswechsel in der Kommunalpolitik kämpften. Im Herbst 2019 scheinen hingegen die Parteipräferenzen der Augsburger definiert zu sein, und so läuft vorerst alles auf die CSU und ihre Spitzenkandidatin Eva Weber (42) zu.

aus Ausgabe 03/2019

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