Kanzler oder Konklave? Für welches Motiv sich Michael Kappeler, dpa-Cheffotograf in Berlin, entschieden hat und was der diesjährige Preis der Bundespressekonferenz für ihn bedeutet, hat uns der gebürtige Allgäuer an seinem Arbeitsplatz verraten.
Seine ersten offiziellen Pressefotos hat Michael Kappeler noch als Schüler für die Sportseite der Lokalzeitung gemacht. Kein Wunder, denn der 1970 in Nesselwang im Allgäu geborene Kappeler ist in einer Sportlerfamilie aufgewachsen. So versorgte der Nachwuchsfotograf die Zeitung also zunächst mit Fotos von Fußballspielen, Ski- rennen oder Radsport. Die Eltern waren stolz wie Bolle, als da sein Name drunter stand. Das Fotografieren war sein Ding. Es folgte eine klassische Fotografenausbildung, Volontariat bei der Augsburger Allgemeinen, dann Reuters und die Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Seit 2011 ist Michael Kappeler Cheffotograf der dpa in Berlin und kann nun aus ganz anderen Presseterminen auswählen. Anfang Mai musste er sich zwischen zwei sehr exklusiven Gelegenheiten entscheiden: Konklave oder Kanzler? „Ein Konklave ist natürlich was Besonderes, das hätte ich gerne gemacht.“ Aber gleichzeitig wurde auch der Bundeskanzler gewählt, und Kappelers Entscheidung fiel zugunsten der Berliner Politik.
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Der fotobegeisterte Schüler aus dem Allgäu, der den Schützenverein im Dorf auch mal für einen Kasten Bier fotografierte, ist heute einer der wichtigsten Fotojournalisten der politischen Berichterstattung, Chef seines dpa-Teams und bundespolitischer Fotokoordinator. Sein Wirken strahlt in die gesamte deutschsprachige Berichterstattung aus. Sein Arbeitsplatz ist Berlin – und die ganze Welt, ob in der Politik oder bei den Olympischen Spielen.